PRAXIS FÜR
SPRACH-, SPRECH-, STIMM- UND SCHLUCKTHERAPHIE

SPRACHFÖRDERNDES VERHALTEN

  • Halten Sie Blickkontakt während des Gesprächs und wenden Sie sich ihrem Kind bewusst auf Augenhöhe zu!
  • Sprechen Sie langsam, deutlich und in kurzen, einfachen Sätzen!
  • Lassen Sie die Kinder ausreden, nehmen Sie sich Zeit und hören Sie aufmerksam zu!
    Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung. Stellen Sie die Musik oder Hintergrundgeräusche ab, wenn Sie sich unterhalten. Vermeiden Sie Kommunikation über mehrere Räume oder längere Distanzen.
  • Begleiten Sie Ihre alltäglichen Handlungen wie z.B. Kochen, Backen, Aufräumen sprachlich! Dies fördert den Wortschatz ihres Kindes.
  • Schaffen Sie regelmäßige Auszeiten für sich und ihre Kinder, die gemeinsam gestaltet werden können, z.B. Ausflüge in den Zoo, auf den Bauernhof, an den See, in das Schwimmbad, Sport etc. Körperliche Bewegung und Bewegungsspiele wirken sich sehr positiv auf die Gesamtentwicklung des Kindes aus.
  • Spielen Sie gemeinsam
    Spiele wie Memory, Domino, Würfel-, Brett-, Karten- sowie Rollen- und freie Spiele fördern die sprachliche Entwicklung des Kind und es erlernt spielerisch Regeln einzuhalten. Singen, Reime und Fingerspiele sowie Bilderbücher anschauen, vorlesen und darüber reden fördern die Wahrnehmung, Grammatik, Wortschatz, Konzentrationsfähigkeit, Feinmotorik und phonologische Bewußtheit.
  • Fördern Sie die Selbständigkeit ihrer Kinder!
    Fördern sie in jeder Hinsicht die Selbständigkeit Ihrer Kinder. Ermutigen Sie Ihr Kind bei den Versuchen etwas allein zu tun. Fördern Sie den Kontakt zu Gleichaltrigen bzw. anderen Kindern.
  • Überdenken Sie den Umgang und die Auswirkungen von Medien auf Kinder! Nützlich sind klare Regeln für den Einsatz von Fernseher, Computer, Playstation. Fernsehen schädigt nach aktuellen neurowissenschaftlichen Untersuchungen unter drei Jahren erheblich die Gehirnfunktionen des Menschen.
  • Führen Sie Unterhaltungen und Diskussionen!

Vermeiden Sie:

  • die Korrektur sprachlicher Fehler des Kindes.
    Geben Sie die Äußerung in korrekter Form zurück. Wenn die Aussprache oder Grammatik falsch ist, verbessern Sie Ihr Kind nicht, sondern wiederholen Sie ein Wort oder Satzteil ohne zu kritisieren. Jede eingreifende Verbesserung der Form unterbricht die Kommunikation und verunsichert das Kind. Dies ist ein Beispiel für ein korrektives Feedback: Kind:„ Auto put macht“ Antwort: „Ach da hat jemand das Auto kaputt gemacht.“ Oder verwenden Sie Alternativfragen, wenn eine Aussage unverständlich war:„Meinst Du swein oder Schwein?“.
  • dass das Kind den von Ihnen korrigierten Satz wiederholt.
    Dies ist für das Kind frustrierend, vor allem wenn es diese Fähigkeit noch nicht erlangt hat oder solange der erlernte Laut noch nicht automatisiert wurde.
  • Vermeiden Sie die Verunsicherung ihres Kindes!
    Reden Sie nicht in Gegenwart des Kindes mit anderen Erwachsenen über dessen Sprachstörung.